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15.12.2011, 19h, Heine-Institut: Wohin mit dem ganzen Papier?

Infoveranstaltung für Autoren, Jaurnalisten, Buchhändler, Mulitplikatoren und Interessierte

Gefördert vom Literaturrat NRW e.V. und vom Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport

Bereits vor fünf Jahren organisierte das Rheinische Literaturarchiv im Heinrich-Heine-Institut in Zusammenarbeit mit Kollegen aus Köln, Münster, Aachen und Dortmund eine Fortbildungsveranstaltung für Autorinnen und Autoren. Aus der praktischen Arbeit mit Autorennachlässen war immer wieder aufgefallen, dass diese wenig oder nur unklare Vorstellungen davon haben, was ein Archiv ist, wie es strukturiert ist und was es sammelt.


Auch über die richtigen Bedingungen zur Lagerung ihrer Materialien bestand auf Seiten der eigentlichen Klientel der Literaturarchive großer Informationsbedarf. Denn immer wieder erweist sich bei der Übernahme von Nachlässen, dass sie wegen unsachgemäßer Aufbewahrung ganz oder teilweise zerstört sind.

Das Feedback der damaligen Infoveranstaltungsreihe war so erfolgreich, dass dieses Projekt nun noch einmal neu aufgelegt wird.

Ein gewichtiges Argument dafür ist zudem, dass die Forschungen des RLA ebenso wie anderer archivarischer Einrichtungen inzwischen ein Umdenken in Fragen der allgemeinen Bewertung bewirkt haben. Um dem Auftrag einer Dokumentation und Rekonstruktion des literarischen Lebens im Rheinland gerecht zu werden, reicht es nicht mehr aus, allein Nachlässe von Autoren zu übernehmen. Die literarische Szene ist heute viel zu reichhaltig und unübersichtlich geworden. Die Konsequenz muss sein, auch Überlieferungen etwa von Journalisten, Lesungsveranstaltern, Buchhändlern und ähnlichen Multiplikatoren mit in den Blick zu nehmen. Das Rheinische Literaturarchiv hat sein Dokumentationsprofil daraufhin angepasst.


Wenn aber schon die Autoren nur ein eingeschränktes Verständnis für Archivfragen aufbringen, steht zu vermuten, dass dies bei solchen Personen, die ihr Tun und die damit verbundenen Materialien zumeist überhaupt nicht als archivwürdig auffassen, noch weitaus schwächer ausgeprägt ist. Tatsächlich aber sind auch bei den Literaturredakteuren von Zeitungen und Sendern, von Organisatoren, die über Jahre literarische Reihen kuratierten, bedeutende Überlieferungen zu erwarten.


Ziel der neu justierten Veranstaltungsreihe „Wohin mit dem ganzen Papier?“ ist es also, neben den Autorinnen und Autoren auch andere Multiplikatoren gezielt anzusprechen und für die Frage ihres Nachlasses zu sensibilisieren. In einer offenen Infoveranstaltung möchte das RLA anhand praktischer Beispiele darstellen, was Archive tun und in welcher Weise die Öffentlichkeit von ihrer Arbeit profitieren kann. Daneben ist das RLA stark am Feedback der Autoren, Journalisten, Organisatoren, Multiplikatoren selbst interessiert. Angestrebt ist ein Erfahrungsaustausch in lockerem Gespräch, bei dem die Teilnehmer alles Wichtige über die rechtliche Situation, Aufbewahrungsverfahren und Einschätzung des eigenen Angebots (was ist archivwürdig, was nicht?) u.a. erfahren können.


Weitere Veranstaltungen folgen am 17.1.2012 in der Bibliothek des Ruhrgebiets (in Kooperation mit dem Fritz-Hüser-Institut, dem LiteraturBüro Ruhr in Gladbeck und dem Westfälischen Literaturarchiv im LWL-Archivamt für Westfalen) sowie am 23.1.2012 um 20h im Literaturhaus Köln (in Kooperation mit dem Historischen Archiv der Stadt Köln).


Rheinisches Literaturarchiv (RLA) im Heinrich-Heine-Institut Düsseldorf
Bilker Str. 12-14
40213 Düsseldorf
Tel.:  0211-89-95986 (Dr. Enno Stahl)
Fax: 0211 - 8929044
Mail: enno.stahl@duesseldorf.de