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30.6./.1.7.2011: Tagung Dokumentationsprofil kultureller Ãœberlieferungen

Eine Kooperationsveranstaltung des Rheinischen Literaturarchivs im Heinrich-Heine-Institut und des Westfälischen Literaturarchivs im LWL-Archivamt für Westfalen, Münster

Was sind bewahrungswürdige Überlieferungen? Woran erkennen Archivare heute, welche Bestände gesichert werden müssen, welche nicht? Welche Teile solcher Überlieferungen sind zu sichern, welche nicht?

Diese Fragen stehen unmittelbar im Zentrum des archivarischen Handelns. Erst in den letzten Jahren aber haben die Archive hier eine systematische Grundlagenforschung betrieben, um allgemeine Dokumentationsprofile zu erstellen, anhand derer sich die Arbeit ausrichten kann. Für bestimme Archivtypen sind bereits erste Arbeitshilfen für eine erfolgreiche Bestandssicherung formuliert worden, insbesondere für die Kommunalarchive, die bei ihrer Bundeskonferenz 2008 eine „Arbeitshilfe zur Erstellung eines Dokumentationsprofils für Kommunalarchive“ verabschiedeten.

Für Kulturarchive gibt es eine solche Arbeitshilfe bislang nicht – sie wäre jedoch ein echtes Desiderat, gerade weil kulturelle Überlieferungen einem immensen Bedeutungswandel erleben: Zum einen ist Kultur im gesellschaftlichen Kontext sehr viel wichtiger geworden, sie ist gewissermaßen omnipräsent auf verschiedensten Vermittlungsstufen – von der Kneipenlesung bis zum Mega-Event; damit verbunden ist auch eine gewachsene ökonomische Bedeutung des Sektors „Kulturwirtschaft“. Für die Archive ergibt sich aus dem fulminanten Anwachsen kultureller Äußerungsformen zwangsläufig ein Selektionsproblem.

Zum Anderen ändern sich auch die Inhalte kultureller Bestände nachhaltig: Die neuen Medien haben nicht nur zu einer Digitalisierung des Schriftguts, sondern auch zu einer generellen Diversifizierung der Bestandsinhalte geführt, die zunehmend visuelle und akustische Daten bergen.

Die Tagung, ausgerichtet vom Rheinischen Literaturarchiv im Heinrich-Heine-Institut in Verbindung mit dem Westfälischen Literaturarchiv Münster, soll erste Schritte hin zu einer Definition eines eigenen Dokumentationsprofils für Kulturarchive formulieren.

Das Programm


30. Juni 2011


14.00: Tagungsbeginn, Begrüßung – Dr. Sabine Brenner-Wilczek (Direktorin Heinrich-Heine-Institut)


Sektion I: Archivische Bewertung und Dokumentationsprofile


Sektionsleitung: Katharina Tiemann (LWL-Archivamt für Westfalen)

14.15 – 15.00: Dr. Peter Weber/Jan Richarz M.A. (LVR-Archivberatungs- und Fortbildungszentrum, Brauweiler): Dokumentationsprofile in der nichtstaatlichen Überlieferungsbildung. Entwicklung und Anwendung
15.00 – 15.45: Dr. Gisela Fleckenstein (Historisches Archiv der Stadt Köln): Ein Nachlass für das Historische Archiv der Stadt Köln? Übernahmekriterien und Bewertung auf der Grundlage eines Dokumentationsprofils


15.45-16.15 Kaffeepause


16.15 – 17.00: Dr. Enno Stahl (Heinrich-Heine-Institut Düsseldorf): Übernahme literarischer Bestände. Prolegomena zu einer Systematisierung


Danach Diskussion.


1. Juli 2011:

Sektion II - Literaturarchive und ihre Ãœbernahmepraxis


Sektionsleitung: Dr. Jochen Grywatsch (Westfälisches Literaturarchiv im LWL-Archivamt für Westfalen)

10.00 – 10.45: Dr. Ulrich von Bülow (Deutsches Literaturarchiv, Marbach): Erwerbungen in Marbach: Sammlungsprofil und aktuelle Praxis


10.45 – 11.15 Kaffeepause


11.15 – 12.00: PD Dr. Volker Kaukoreit (Österreichisches Literaturarchiv, Wien): Erwerbungsstrategien, Erwerbungsprobleme. Beispiele aus dem Literaturarchiv der Österreichischen Nationalbibliothek
12.00 – 12.45: Dr. Sabine Brenner-Wilczek (Heinrich-Heine-Institut Düsseldorf): Erwerbspolitik und Bestandsbildung im Heinrich-Heine-Institut


12.45 – 14.00 Mittagspause


Sektion III - Andere Kulturarchive und ihre Ãœbernahmepraxis


Sektionsleitung: Prof. Dr. Bernd Kortländer (Heinrich-Heine-Institut)

14.00 – 14.45: Sabine Wolf (Akademie der Künste Berlin): Was bleibt? Die multidisziplinären Archive der Akademie der Künste im Spannungsfeld Maßstab - Bewertung - Auswahl
14.45 – 15.30: Prof. Dr. Günter Herzog (Zentralarchiv des Internationalen Kunsthandels, Köln): Erste Erfahrungen aus einer jüngst entstandenen Archivgattung


15.30 – 16.00 Kaffeepause


16.00 – 16.45: Huub Sanders (Internationales Institut für Sozialgeschichte, Amsterdam): Das Internationale Institut für Sozialgeschichte, Amsterdam: Kontinuität und neue Aussichten im Sammlungsprofil

16.45 – 17.30: Julia Landsberg (Deutsches Komponistenarchiv, Dresden): Jenseits aller Genres – Die Übernahmepraxis des Deutschen Komponistenarchivs


Danach Abschlussdiskussion