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Kulturelle Überlieferungen: Vereine, Verbände, Gesellschaften

Eine interdisziplinäre Tagung im Heinrich-Heine-Institut Düsseldorf, 25./26. Oktober 2006. Gefördert vom Landschaftsverband Rheinland (LVR)

In den letzten Jahrzehnten hat sich eine Verschiebung des Dokumentationsschwerpunktes von der staatlichen und kommunalen auf die private Überlieferung ergeben. Da bei Massenakten inzwischen ein Kassationsanteil von über 90% zu verzeichnen ist, werden von Einzelpersönlichkeiten, Vereinen oder Verbänden strukturierte Überlieferungen immer wichtiger für die historische und kulturwissenschaftliche Forschung.
Um diesem Bedeutungswandel Rechnung zu tragen, veranstaltet das Rheinische Literaturarchiv (RLA) des Heinrich-Heine-Instituts eine Tagung zum Thema “Kulturelle Überlieferungen”. Der Schwerpunkt liegt dabei auf der Geschichte von kulturellen Vereinigungen im Rheinland, Fragen der Bürgertumsgeschichte sowie der Vermittlung von Literatur und Kultur in rheinischen Städten. Der Untersuchungszeitraum konzentriert sich auf die Jahre 1850 bis 1950.

Im Zentrum steht dabei die Frage nach spezifischen literarischen Infrastrukturen. Wer waren im städtischen oder regionalen Raum die Akteure, die solche Infrastrukturen erzeugten? Welche Organisationsformen existierten? Wie lassen sich literarische Infrastrukturen verschiedener Städte miteinander vergleichen? Wie und aufgrund welcher Quellen lassen sich die Fragen beantworten?

Neben grundsätzlichen methodologisch-theoretisch ausgerichteten Beiträgen, die neue regionalwissenschaftliche und literaturgeschichtliche Perspektiven ausloten, werden auch Teilbereiche beleuchtet: die Funktionsweise von literarischen und konfessionellen Vereinen, von literarischen Institutionen, aber auch der Zensur von Presse und Büchern.


Anmeldungen für die Tagung bitte an:
Rheinisches Literaturarchiv (RLA)
im Heinrich-Heine-Institut Düsseldorf
Bilker Str. 12-14
40213 Düsseldorf
Fax: 0211-892-9044

Weitere Informationen:
Prof. Dr. Bernd Kortländer (bernd.kortlaender@stadt.duesseldorf.de - 0211-899-5581)
Dr. Sabine Brenner-Wilczek (sabine.brenner@stadt.duesseldorf.de - 0211-899-5986)
Dr. Enno Stahl (enno.stahl@stadt.duesseldorf.de - 0211-899-5582)




Programmablauf

Mittwoch, 25. Oktober 2006

9.45 Uhr: Begrüßung durch Prof. Dr. Joseph A. Kruse (Direktor des Heinrich-Heine-Instituts)

SEKTION I - Kulturelle Überlieferung und Sozialgeschichte. Ein theoretischer Ausblick


Sektionsleitung: Georg Mölich (LVR)


10.00 - 11.00 Uhr
Dr. Daniel Schläppi (Bern): Zum Stellenwert von Vereins- und Verbandsarchiven als Quellen für die Kultur- und Sozialgeschichte

11.00 - 11.15 Uhr
Kaffeepause


11.15 - 12.15 Uhr
Dr. Enno Stahl (Köln): Methodische und quellenkundliche Voraussetzungen für eine Sozialgeschichte der Literatur


12.15 - 13.45 Uhr: Mittagspause


SEKTION II - Literarische Vereine und Instanzen im Rheinland

Sektionsleitung: Dr. Sabine-Brenner-Wilczek (Heinrich-Heine-Institut)


13.45 - 14.45 Uhr
Dr. Susanne Schwabach-Albrecht (Düsseldorf): Literarisches Leben in Düsseldorf im Spiegel von Presse und Vereinsakten 1850-1950


14.45 - 15.45 Uhr
Dr. des. Daniela Anna Frickel (Bonn): Kritikerbonzen? Institutionalisierte Literaturpolitik zwischen Köln und Bonn in den 1920er Jahren. Das Beispiel Adele Gerhard.


15.45 - 16.00 Uhr: Kaffeepause


16.00 - 17.00 Uhr
Daniel Mühlenfeld, M.A. (Mülheim): Wahrung und Wandlung eines bildungsbürgerlichen Habitus im „Revier der großen Dörfer“ – Das Beispiel des Literarischen Vereins zu Mülheim an der Ruhr 1857 – 1940


17.00 - 17.15: Abschlussbesprechung


Donnerstag, 26. Oktober 2006


SEKTION III - Zensur und Volksbildung


Sektionsleitung: Dr. Benedikt Mauer (Stadtarchiv Düsseldorf)


10.00 - 11.00 Uhr
Dr. Jürgen Herres (Berlin): Zensur-Akte(n). Die bürokratische Hinterlassenschaft preußischer Presse- und Vereinspolitik am Rhein im 19. Jahrhundert.


11.00 - 11.15 Uhr: Kaffeepause


11.15 - 12.15 Uhr
Dr. Norbert Friedrich (Düsseldorf): Mit Herz und Verstand gegen den Katholizismus. Protestantische Bildungsarbeit am Beispiel des Gustav-Adolf-Vereins.


12.15 - 12.45: Diskussion

12.45 - 13.00: Schlusswort von Prof. Dr. Bernd Kortländer (Stellvertr. Direktor des Heinrich-Heine-Instituts)

Tagungsende