Lesesaal > Essays > Beitrag
Weitere Beiträge
  • Max von der Grün: Als das Revier noch rührt

    Ein Porträt von Wolfgang Delseit
    [12.12.2017]
  • Carmina Buerana. Ein Nachruf auf Michael Klaus

    von Gerd Herholz
    [12.12.2017]
  • Eberhard Illner: „König Dampf“. Frühindustrialisierung und Literatur im Rheinland

    Vortrag, gehalten im Heine-Institut am 9.12.2008
    [12.12.2017]
  • Simon Peters: „Ein Königreich aus Worten“

    Rose Ausländers poetische Sprachutopie
    [25.11.2017]
  • Tafelausstellung geht auf Wanderschaft
    [24.11.2017]
  • Matthias Bickenbach: Thomas Kling zu ehren

    Dichterfeier am Totensonntag
    [21.11.2017]
  • Pilar Baumeister: Pilar Baumeister: Die literarische Gestalt des Blinden im 19. und 20. Jahrhundert, Auszug II

    Offener Konflikt zweier Gruppen: Gert Hofmanns
    [21.11.2017]
Backlist
Alle bisherigen Beiträge finden Sie in unserer Backlist.

Zu den Netz-Datenbanken von RLA und WLA

Zum 50. Todestag von Heinrich Spoerl

Von Sabine Brenner-Wilczek

Heinrich Spoerl, Autor der “Feuerzangenbowleâ€, ist vor 50 Jahren am 25. August 1955 in Rottach-Egern gestorben. Der 1887 in Düsseldorf-Bilk geborene Erfolgsschriftsteller gründete schon mit seinen Schulfreunden, dem Schauspieler Peter Esser und dem Autor Hans Müller-Schlösser an der Oberrealschule am Fürstenwall ein literarisches Lesekränzchen.

Nach seinem Jurastudium in Marburg, Berlin, Bonn und München war Heinrich Spoerl jedoch lange Zeit in Düsseldorf als Rechtsanwalt tätig. Eine Zeit, die von einem “chronischen Überfluß an Geldmangel†geprägt war, wie er es selbst einmal ausdrückte. Erst im Alter von 50 Jahren wurde er Berufsschriftsteller.

Mit seinen Werken hat er das Genre der Unterhaltungsliteratur von der Weimarer Republik bis zur Nachkriegszeit maßgeblich geprägt. Zunächst wurde sein berühmtestes Werk „Die Feuerzangenbowle“ allerdings von mehreren Zeitungen abgelehnt, bis sie als Fortsetzungsroman im Düsseldorfer „Mittag“ vom 19. April bis zum 26. Mai 1933 gedruckt wurde.

Nachdem Waschkörbe mit begeisterten Briefen die Redaktion erreichten, entschloss sich der Verleger Heinrich Droste, „Die Feuerzangenbowle“ als Buch herauszugeben und legte damit den Grundstein des bis heute andauernden Erfolges. Hierzu hat natürlich auch die Verfilmung mit Heinz Rühmann in der Rolle des Pennälers Pfeiffer beigetragen, die noch heute Kultstatus besitzt. Das Drehbuch befindet sich ebenso wie viele andere Materialien im Nachlass des Schriftstellers, der im Archiv des Heinrich-Heine-Instituts aufbewahrt wird.

Heinrich Spoerls Erfolgsrezept bestand darin, Helden aus dem gemäßigten bürgerlichen Milieu deutscher Kleinstädte ins Zentrum seiner Geschichten zu stellen. Diesem Konzept blieb er auch in der Zeit des Nationalsozialismus treu und bediente nicht zuletzt die ablenkende Traumfabrik auf der Leinwand.

Heinrich Spoerls Bücher, darunter der “Maulkorbâ€, “Wenn wir alle Engel wären†und “Man kann ruhig darüber sprechen†machten ihn schon zu Lebzeiten zum Auflagenmillionär. Sein kaum mehr als zehn Titel umfassendes Oeuvre ist heute allerdings nur noch zum Teil im Buchhandel, zumeist in Antiquariaten greifbar.