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Susanne Schwabach-Albrecht: In Heines Gesellschaft

Rezensiert von Jan Caspers

Anlässlich des 50-jährigen Bestehens der Düsseldorfer Heinrich-Heine-Gesellschaft ist im Grupello-Verlag mit Susanne Schwabach-Albrechts “In Heines Gesellschaft” ein Buch erschienen, das den Werdegang und das Wirken dieser literarischen Vereinigung von ihrer Gründung bis zur Gegenwart auf 90 Seiten knapp und dennoch anschaulich dokumentiert.

Gehört die Düsseldorfer Heinrich-Heine-Gesellschaft mit ihren über 1.200 Mitgliedern heute zu den bedeutendsten Literaturgesellschaften Deutschlands, so läßt sich ihr Bestehen auf die Initiative einer sehr überschaubaren Gruppe von Heine-Liebhabern zurückführen, die es sich zur Aufgabe machte, das Andenken des Dichters in dessen Heimatstadt zu bewahren. Dabei waren die ersten Jahre der Gesellschaft überaus beschwerlich, drohte sie sich doch bereits nach wenigen Monaten mangels Mitgliederzuwachs wieder aufzulösen, ehe es in der Folgezeit gelang, sich kulturell zu etablieren.


Susanne Schwabach-Albrecht ordnet ihre chronologische Darstellung nach den Amtszeiten der jeweiligen Vorsitzenden der Gesellschaft, um dann detailliert die markantesten Ereignisse innerhalb dieser Perioden heraus zu arbeiten. So finden neben der Ehrengabe der Heine-Gesellschaft oder der Gründung des Heinrich-Heine-Instituts auch die unrühmlichen Streitigkeiten um die Namensgebung der Universität Düsseldorf Berücksichtigung. Ferner nimmt Susanne Schwabach-Albrecht andere Vereinigungen, die sich dem Erbe Heines verpflichtet haben, wie etwa die Association des Amis de Heinrich Heine in Paris oder die North American Heine Society in ihre Ausführungen mit auf.

Im Zentrum der Arbeit stehen allerdings die zahlreichen Aktivitäten der Düsseldorfer Heinrich-Heine-Gesellschaft selbst. Ihr Ziel ist es, das nach wie vor aktuelle Werk Heines nicht in Vergessenheit geraten zu lassen, sondern beispielsweise durch die Herausgabe des Heine-Jahrbuchs, die wissenschaftliche Düsseldorfer Ausgabe der Schriften Heines, die Schaffung und fortlaufende Ergänzung des Heine-Archivs oder ihren Einsatz für Heine-Denkmäler, lebendig zu halten und durch Ausstellungen, Lesungen und Wettbewerbe auch Schülerinnen und Schülern näher zu bringen. Es wird dabei deutlich, daß diese Ziele vielfach keineswegs leicht zu verwirklichen gewesen sind, sondern immer wieder gegen Widerstände durchgesetzt werden mußten, die mit der sehr speziellen Beurteilung des Dichters und Journalisten Heinrich Heine selbst zusammenhängen dürften.


Durch ein intensives Aktenstudium sowie Befragungen von Zeitzeugen ist es Susanne Schwabach-Albrecht gelungen, die über fünfzig Jahre währende Geschichte der Düsseldorfer Heinrich-Heine-Gesellschaft, in welche das großzügige Bildmaterial auch einen visuellen Einblick bietet, kompetent und anschaulich darzustellen.


Susanne Schwabach-Albrecht: “In Heines Gesellschaft. Heinrich-Heine-Gesellschaft e.V. Düsseldorf 1956 – 2006.”; Grupello Verlag Düsseldorf 2006, Preis: 14,90 Euro