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Heine und der Starkult junger Leute von heute

"Starschnitt Archiv": Land fördert Projekt im Rahmen des Wettbewerbs "Archiv und Jugend"

Das etwas angestaubte Image von Archivaren und jugendlicher Starkult - wie passt das zusammen? Besser, als mancher denken mag, findet das Heinrich-Heine-Institut und stellt sich dem ĂŒberraschenden Vergleich. Sein neues Projekt "Starschnitt Archiv. Das Archivieren des GegenwĂ€rtigen" ist auch der Versuche, mit zeitgemĂ€ĂŸen Medien und unkonventionellen Ideen Jugendliche fĂŒr seine Arbeit zu gewinnen.

Was tun wir, wenn wir archivieren? Wir sammeln und bewahren Dinge fĂŒr die Nachwelt, die uns wichtig erscheinen. Das ist jedoch nicht auf Archive beschrĂ€nkt, die Sammelleidenschaft kennt viele Spielarten. Jugendliche zum Beispiel bewahren Comics, Postkarten, Fotos, Zeitungsausschnitte und Plakate ihrer Lieblings-Bands, selbst die sprichwörtliche Briefmarkensammlung ist noch nicht gĂ€nzlich verschwunden.

Das Heinrich-Heine-Institut hat bereits im Jahr 2009 mit dem Jugendprojekt "Box it! Literatur und Archiv" erfolgreich an der Schnittstelle zwischen jugendlichen Interessenslagen und kulturhistorischer Vermittlungsarbeit operiert. Aufbauend auf diesen Erfahrungen, wird nun der Zusammenhang zwischen der TĂ€tigkeit eines Kulturarchivs wie des Heine-Instituts und jugendlichen Sammel-AktivitĂ€ten zur Grundlage eines neuen Jugendprojekts. Indem Jugendliche verstehen, dass auch sie als "Kulturarchivare" tĂ€tig sind, werden im Umkehrschluss das Archiv des Heine-Instituts und seine tĂ€gliche Arbeit transparenter und verstĂ€ndlicher fĂŒr die Jugendlichen.



Im Zentrum steht eine virtuelle "Starschnitt-Börse" (www.starschnitt-archiv.de). Dort wird das Heine-Institut eigene "Starschnitte" prĂ€sentieren, natĂŒrlich zu Heinrich Heine und den hauseigenen literarischen NachlĂ€ssen und Sammlungen. Doch steht dieses Portal den Jugendlichen offen, ihre eigenen Sammlungen in "digitalen Vitrinen" zu prĂ€sentieren. Gescannte Materialien wie Poster, Zeitungssauschnitte, Konzerttickets, Autogramme oder Fanartikel können vorgestellt werden, aber auch ErzĂ€hlungen, wie die Jugendlichen in den Besitz dieser Objekte gelangt sind oder was diese Dinge ihnen bedeuten.


Ihre BeitrĂ€ge nehmen spĂ€ter an einem Wettbewerb teil, bei dem per Nutzer-Voting die originellsten Einsendungen von den Jugendlichen selbst ermittelt und prĂ€miert werden. Die SiegerbeitrĂ€ge werden zum Projektabschluss (August 2010) im Kulturinstitut an der Bilker Straße prĂ€sentiert - in einem "Jugend-Archiv" auf Zeit.



Als zusĂ€tzliche Ebene, um das Projekt möglichst breit und schichtenĂŒbergreifend zu kommunizieren, dient "Contain it!", eine Open-Air-Aktion, die in Zusammenarbeit mit Studenten der Fachhochschule DĂŒsseldorf erarbeitet wurde. Vom 31. Mai bis 13. Juni, tĂ€glich von 12 bis 20 Uhr, wird ein BĂŒrocontainer am Heinrich-Heine-Platz in der DĂŒsseldorfer Altstadt aufgestellt, in dem unter anderem eine Tauschbörse fĂŒr Sammelobjekte eingerichtet werden soll.

Außerdem werden die Projektmitarbeiter Jugendliche direkt ansprechen und sie zu ihrem spezifischen Sammelverhalten befragen. So genannte "it!"-Aktionen werden durchgefĂŒhrt, bei denen die Jugendlichen selber aktiv werden können: zum Beispiel "Exchange it!" (Tauschbörse), "Transfom it!" ("Wichteln", Zufallstausch), "Button it!" (eigene Buttons machen) oder "Crash it!" (Das Publikum entscheidet, ob etwas zerstört oder aufbewahrt wird).


Kontakt:
Heinrich-Heine-Institut DĂŒsseldorf

c/o Dr. Enno Stahl

Email: enno.stahl@duesseldorf.de


Das Projekt "Starschnitt Archiv" wird im Rahmen des Wettbewerbs "Archiv und Jugend" vom Land Nordrhein-Westfalen gefördert.