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Ruhr 2010 – eine Bücherschau

Das Kulturhauptstadtjahr im Rückblick. Was bleibt unterm Strich für die Literatur? Der Versuch einer Bilanz von Walter Gödden

Weiterhin empfehlenswert:

– Kult.Ruhr. So lacht das Ruhrgebiet

Wenn man heute Auskunft über eine Region wünscht, fragt man gern die Kabarettisten. Und davon gibt es im Ruhrgebiet viele. Einige davon sind allseits bekannte Größen des Genres. Die vorliegende Höredition bietet schlagfertige Auskünfte über die Themen Heimat und Revier, unter anderem von Dr. Stratmann, Frank Goosen, den Misfits, Helge Schneider und dem Ruhrgebiets-Urgestein schlechthin, Jürgen von Manger. Da ist das lose Mundwerk Programm, das auch vor mancher Zote nicht halt macht. Es wird so geredet, wie auch das Label heißt: „tacheles“ nämlich.

– Roy Kift / Ralf Thenior (Hg.):  Europe... a poem. Ein deutsch/englischer Katalog und Quellensammlung
... und noch eine Anthologie: „europe a poem“ kommt auf den ersten Blick unscheinbar daher. Und steckt doch voller Kostbarkeiten. 27 Autorinnen und Autoren repräsentieren bei Ruhr.2010 ihre Heimatländer. Jeweils mit einem Gedicht, das in Übersetzung und englischer Übertragung dargeboten wird. Ralf Theniors wunderbares Vorwort erschließt die poetische Kraft der Texte, die 27 Welten zu einer Welt, der Europas, zusammenführt. Der zweisprachige Band basiert auf der gleichnamigen Ausstellung im Kulturhauptstadtjahr. Biographische und bibliographische Informationen zu den Autoren und zweisprachige Einführungstexte runden den Band ab.

– www.gedichte2010.de
Es muss nicht immer die Buchform sein. „Castrop-Rauxel … ein Gedicht“ ist eine Gedichtanthologie im Internet. Jeder konnte mitmachen und entweder ein eigenes Gedicht einsenden oder seinen Lieblingstext (auch mit Widmung an eine nahestehende Person) vorstellen. Die angestrebte Zahl von 2010 Gedichten wurde bald erreicht und das virtuelle Buch damit geschlossen. Die Gedichte waren außer im Internet von Juni bis August in Schaufenstern, Cafés, Hotels, Restaurants, Krankenhäusern und Seniorenzentren etc. in Castrop-Rauxel zu sehen. Sie wurden in Parks ausgehängt, an Laternenmasten, an „Gedicht-Bäumen“ (sog. poet-trees)  oder unter Pkw-Scheibenwischern als Gedicht-Parktickets platziert.

– Klaus Tenfelde / Thomas Urban (Hg.) Das Ruhrgebiet: Ein historisches Lesebuch. 2 Bde. im Schuber
Auch in diesem, über drei Kilogramm schweren, zweibändigen Kompendium geht es um Literatur. Wenn auch nur am Rande. Das von Klaus Tenfelde und Thomas Urban herausgegebene historische Lesebuch „Das Ruhrgebiet“ sammelt auf über 1.100 Seiten Quellen zum Werden und Wachsen einer ganz besonderen „Geschichtslandschaft“, der nach London und Paris größten Städteballung Europas. 600 ausgewählte Dokumente aus über 200 Jahren erzählen Geschichte anhand von Originalquellen. Die Literatur kommt etwas in Texten von Fritz Hüser, Max von der Grün und Heinrich Kämpchen ins Spiel. „Seit dem Niedergang von Bergbau und Stahl sucht das Ruhrgebiet nach einer neuen Identität“, schreiben die Herausgeber, es brachte „ungewöhnliche kulturelle Leistungen hervor und formte Menschen, die sich hier, und nur hier, wohl fühlten und ihrer Heimat Gestalt gaben“

– Jan-Pieter Barbian, Hanneliese Palm: Die Entdeckung des Ruhrgebiets in der Literatur
Anfangs überwog auch bei den Organisatoren die Skepsis: Würden sich hinreichend Referent finden, die sich für das Thema „Das Ruhrgebiet in der Literatur“ begeistern ließen? Die Befürchtungen waren unbegründet. Die Tagung, die im vorliegenden Sammelband dokumentiert wird, war für die Ruhrgebietsliteratur so etwas wie ein neuer Aufbruch. Unter anderem führte sie zahlreiche junge Wissenschaftler und mithin neue thematische Fragestellungen an das Thema heran. Gegenstand sind neben Klassikern der Ruhr-Literatur (Erik Reger, Max von der Grün Paul Zech) die Literatur nach 1945 (Franz-Josef Degenhardt, Erika Runge, Erasmus Schöfer, Ralf Rothmann) sowie Überblicksdarstellungen, die eine enge Verzahnung der Ruhr-Literatur mit politischen und sozialen Rahmenbedingungen herausstellen. Ein guter Startschuss!

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