Seit Ende April steht sie online, die neue Datenbank „Literarische Nachlässe in westfälischen Archiven“. Sie ist erreichbar unter der URL www.westfaelische-literaturnachlaesse.de und versammelt Nachweise von über 600 Schriftstellernachlässen und literarischen Überlieferungen, die in mehr als 75 Archiven (Staats-, Kommunal-, Kirchen-, Firmen-, Bibliotheks-, Museums-, Literatur-, Stiftungs- und Privatarchive) in Westfalen aufbewahrt werden. Das Portal entstand als Kooperationsprojekt des Westfälischen Literaturarchivs, der Literaturkommission für Westfalen und des LiteraturRats NRW – Institutionen, die sich in jüngerer Zeit verstärkt um die literarische Nachlasspflege in der Region bemühen. Es bietet dem interessierten Nutzer kostenlos Recherche-Möglichkeiten im gesamten Datenbestand der verzeichneten Nachlässe und Archive.
Grundlage der Datenbank sind die Ergebnisse einer flächendeckenden Umfrage bei potenziellen aufbewahrenden Institutionen in Westfalen. Mithilfe mehrerer Fragebögen sind in einer breit gefächerten Erhebung Existenz, Art und Umfang literarischer Nachlässe in der Region ermittelt worden. Es konnten so die Einträge des Nachschlagewerks „Literarische Nachlässe in NRW. Ein Bestandsverzeichnis“ (Bearb.: Dagmar Rohnke-Rostalski. Wiesbaden 1995), das als Datenbasis wichtiger Eckpfeiler war, aktualisiert, ergänzt, korrigiert und präzisiert werden. Gleichzeitig ist es gelungen, viele Bestände neu nachzuweisen und zu verzeichnen.
Die Nachlass-Datenbank ist logistisch vernetzt mit der Online-Version des „Westfälischen Autorenlexikons“ (www.autorenlexikon-westfalen.de), die von der Literaturkommission für Westfalen erstellt wurde. So kann der Nutzer jederzeit auf bio-bibliographische Daten zu den einzelnen AutorInnen, sofern sie im Lexikon aufgenommen sind, zugreifen. Zusätzlich erhält er aber auch Angaben zu weiteren Nachlassbestandteilen außerhalb Westfalens. In der integrativen Verschränkung beider Datenbanken vollzieht sich somit bereits ein wichtiger Schritt zu einem umfassenden Kataster westfälischer Schriftstellernachlässe.
Dank gilt all den vielen Archiven und Institutionen, die bereitwillig kooperiert haben und die umfangreichen Fragebögen ausgefüllt oder in anderer Form Informationen beigesteuert haben. Nur durch ihr freundliches Mitwirken konnte die Datenbank überhaupt gefüllt werden. Um das Portal aktuell zu halten, wird die Zusammenarbeit auch in Zukunft unverzichtbar bleiben. So werden die einzelnen Archive gebeten, über Fortschritte bei Erschießung und Verzeichnung ihrer Bestände zu informieren und vervollständigte bzw. neu aufgenommene Bestände zu melden.
Kontakt:
Dr. Jochen Grywatsch, Literaturkommission für Westfalen/
Westfälisches Literaturarchiv, LWL,
Hörsterplatz 4-5, 48147 Münster,
Tel.: 0251/591-4681; Email: Jochen.Grywatsch@lwl.org
Jochen Grywatsch