Grabbe-Portal
Werke, Briefe, Bilder - ein digitales Informationssystem
Der aus Detmold stammende Dichter
Christan Dietrich Grabbe (1801-1836) ist neben Kleist, Büchner und Nestroy der einzige deutschsprachige Dramatiker in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts, der bis in die Gegenwart nationale und internationale Wirkung besitzt. 1835 hat er in Düsseldorf auf Einladung von
Karl Immermann für das Düsseldorfer Theater gewirkt.
Das
Heinrich-Heine-Institut besitzt in seinem Archiv einen wichtigen Grabbe-Teilnachlass, das Manuskript des in Düsseldorf 1835 fertig gestellten Dramas Hannibal. Dieser Bestand ergänzt die Bestände des Grabbe-Archivs der
Lippischen Landesbibliothek Detmold, das über die größte Sammlung an Autographen (Werkhandschriften, Briefe, Lebensdokumente, Fragmente), Erstausgaben, Bühnenmaterialien und sonstigen Zeugnissen der Rezeption dieses bedeutenden Dichters verfügt.
Aufgrund dieser einmaligen Quellensituation haben die
Lippische Landesbibliothek und das
Heinrich-Heine-Institut, Düsseldorf, gemeinsam mit dem Kompetenzzentrum für elektronische Erschließungs- und Publikumsverfahren in den Geisteswissenschaften an der
Universität Trier im Rahmen eines von der
Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderten Digitalisierungsprojektes das
Grabbe-Portal im Internet erstellt, das als integriertes Informationssystem analog zum bereits bestehenden „Heinrich-Heine-Portal“ strukturiert ist und dessen Plattform nachnutzt.
Die Textgrundlage bildet die von
Alfred Bergmann herausgegebene Historisch-kritische Gesamtausgabe der Werke und Briefe Grabbes in sechs Bänden. Durch Volltextdigitalisierung und die Verknüpfung dieser Texte mit digitalen Faksimiles von Werk- und Briefhandschriften, Bildmaterialien und Dokumenten ist ein vielschichtiges Recherche- und Informationsangebot zur Beschäftigung mit dem Werk Grabbes entstanden. Durch seine zeitgemäßen Retrieval- und Darstellungsmöglichkeiten bildet das Portal künftig eine wesentliche Grundlage für die Erforschung der deutschen dramatischen Dichtung und der Theaterverhältnisse in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts.
NRW-Ministerin Schäfer (Familie, Kultur und Sport) würdigte beim Startschuss des Portals in Detmold die Leistung der
Lippischen Landesbibliothek und ihrer Partner, des
Heinrich-Heine-Instituts Düsseldorf und des Kompetenzzentrums für elektronische Erschließungs- und Publikationsverfahren in den Geisteswissenschaften an der
Universität Trier: „Zum Erhalt des kulturellen Erbes gehört auch, dass Kulturgut digitalisiert und zugänglich gemacht wird. Das erleichtert den Zugang zu den Schätzen unserer Kultur für eine breite Öffentlichkeit. Das Grabbe- Portal ist ein gelungenes Beispiel dafür.“
Für die
Leitung des Projekts zuständig waren: Dr. Bernd Füllner (Düsseldorf), Dr. Thomas Burch (Trier) und Detlev Hellfaier, M.A (Detmold).
http://grabbe-portal.de/